Hallig Urlaub auf Hooge
Die Kirchwarft der Hallig Hooge
Die Kirchwarft ist von fast jeder Ecke der Hallig aus sehr gut als Orientierung zu erkennen
Auch wer kein regelmäßiger Kirchenbesucher ist wird dieser Warft sicher einen Besuch abstatten denn auch bei einer der beliebten Rundfahrten per Kutsche ist dies der erste Anlaufpunkt.
Die Kirche selbst wurde nach Johannes benannt, einem der Jünger Jesus mit dem Beruf eines Fischers und zeigt so auch die Bedeutung der Seefahrt zur damaligen Zeit.
Etwas zur Geschichte der St.-Johannis Kirche:
Die Gestalt aller Halligen, der Inseln wie z.B. Pellworm und das gegenüber liegende Festland mit Nordstrand ist eigentlich neueren Ursprungs denn um 1300 befand sich an Stelle der umgebenden Wattgebiete noch festes Land mit vielen Dörfern und einer großen Stadt mit Namen Rungholt. Dazu kamen natürlich auch sehr viele, meist sehr einfach Kirchen aus Holz die es heute alle nicht mehr gibt. Denn mehrere sehr schwere Sturmfluten, die sog. Manntränken, zerstörten im Mittelalter all diese Orte wobei auch sehr viele Bewohner ihr Leben verloren. Auch die Landschaft veränderte sich so radikal, aus Land wurde Watt mit weiten Wasserflächen und teilweise tiefen Gräben.
St.-Johannis Kirche mit dem großen Pastorat, Glockengestell und Friedhof
Die ehemalige Kirche von Hooge, 1362 einer Sturmflut zum Opfer gefallen, stand wahrscheinlich zwischen Hooge und Norderoog denn 1965 fand man hier im Watt die Reste eines alten Friedhofs. Hooge besaß nun keine eigene Kirche mehr und die Bewohner mussten zu Fuß nach Pellworm zur dortigen alten Kirche gehen ( diese Kirche gibt es als Ruine noch, gut von Landsende aus zu sehen ). Bei einer erneuten Sturmflut im Jahre 1634 entstand jedoch ein tiefer Graben der zu Fuß nicht mehr überwunden werden konnte.
So war wieder der Bau einer eigenen Kirche auf Hooge notwendig geworden die dann auch ab 1637 an der heutigen Stelle in einer Bauzeit von ca. 5 Jahren errichtet wurde. Das Baumaterial dafür stammte von einer ebenfalls untergegangen Kirche mit dem Namen Osterwohld die zwischen Hooge und Nordstrand gelegen war. Man verwendete dabei sowohl die Backsteine als auch die vielen erhaltenen Reste des Kircheninventars so dass gerade der Besuch des Innenbereiches des Gebäudes einen in längste vergangene Zeiten entführt.
Um davon einen kleinen Eindruck zu vermitteln habe ich daher eine EXTRA SEITE mit Bildern und Kurzbeschreibungen des Inneren der Kirche eingefügt.
Blick auf die Kirchwarft vom Yachthafen aus
An der Außenmauer der Kirche ist u.a. ein alter und sehr großer Grabstein angebracht der wahrscheinlich von den ehemaligen Bewohnern der Hayenshallig stammt die nach Hooge eingemeindet worden war. Auch diese Hallig wurde schon vor 1700 verlassen und verschwand dann endgültig um 1800.
Des weiteren findet man auf dem Friedhof ein Kreuz für 3 unbekannte Marinesoldaten die bei der Skagerrak Schlacht im Ersten Weltkrieg ums Leben kamen und hier auf Hooge angetrieben wurden. Auch der bekannte Vogelwärter von Norderoog hat hier seine letzte Ruhestätte gefunden nachdem er sich 1950 beim Rückweg im Nebel verirrte und ertrank ( Bild davon ist leider abhanden gekommen )
Grabstein der Hayenshallig Bewohner
Kreuz für die 3 angetriebenen Marinesoldaten
Die Kirchwarft im Februar und im Juli