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Auf keiner Nordseeinsel kommen Sie so in Tuchfühlung mit den Robben als auf der Düne vor Helgoland. Leider verleitete das viele Besucher völlig sorglos den geforderten Abstand von mindestens 30 Metern auch tatsächlich einzuhalten. Bewegt sich ein Tier auf Sie zu bitte unbedingt zurückweichen denn gerade junge Robben sind oft sehr neugierig. “Jäger” mit der Kamera nach guten Fotos unterschätzen oft die Geschwindigkeit mit der sich Robben auch auf dem Strand bewegen können.

Heute sind daher täglich Ranger bzw. Mitarbeiter von Jordsand auf der Düne unterwegs um die Unvernunft oder auch das Unwissen vieler Urlauber in Grenzen zu halten. Denn erscheinen Ihnen die Tiere auch noch so zuträglich und ungefährlich, vergessen Sie dabei bitte nie, es handelt sich um Raubtiere die auch kräftig zubeißen können. 

Männliche ( dunkles Fell ) & weibliche Kegelrobben ( helleres Fell ) am Strand der Düne

Von den weltweit existierenden 35 Robbenarten kommen in der Nordsee nur 2 Arten vor, nämlich die Kegelrobbe und der Seehund die hier auf der Düne einträcht nebeneinander am Strand liegen. Beide Arten zählen zu den sog. Hundsrobben

Die Robben waren lange Zeit aus der Nordsee verschwunden, der Mensch hatte sie hier fast komplett ausgerottet und erst Mitte der 70er Jahre wurde die Jagd eingestellt. Durch Schutzmaßnahmen und eine umfassende Arbeit des Nationalparkes können Sie aber heute hier wieder beobachtet werden.

Die männlichen Kegelrobben sind gewaltige Tiere und können eine Länge von  2,5 Metern erreichen  mit einem Gewicht von bis zu 300 kg. Ihr Fell es dunkel mit hellen Flecken in allen Farbschattierungen. Die Schnauze hat eine typisches, kegelförmige Form und der Kopf ist langgestreckt. Die Weibchen sind kleiner und von heller Farbe mit schwarzen Tupfern.

Kegelrobben Männchen am Strand der Düne

Kegelrobben Weibchen

Robben Baby mit dichtem, weißen Fell zum Schutz gegen die Kälte

Kegelrobben Baby mit beginnendem Fellwechsel

Im Gegensatz zu den Kegelrobben sind  die Seehunde wesentlich kleiner und auch der Unterschied zwischen Männchen und Weibchen ist nicht so groß:
Männchen: bis 1.80 m, max. 110 kg
Weibchen: bis 1.50 m, max. 80 kg
Das Fell der ausgewachsenen Tiere ist von silbergrauer Farbe mit dunklen Tupfern, der Kopf ist rundlich mit gewölbter und kurzer Schnauze. Blickt man in dieses typische Gesicht erinnert es mich immer an ein freundliches Hundegesicht. ( = meine Interpretation )
Die Jungen der Seehunde kommen zwischen Mai und Juni auf Sandbänken weit draussen in der Nordsee zur Welt und haben ein kurzes, wasserabweisendes Fell. Sie können sofort schwimmen und folgen ca. 4 Wochen der Mutter denn auch das Säugen der Jungtiere erfolgt nicht am Strand sondern nur bei Niedrigwasser auf den Sandbänken. Ist dieser erste Monat vorüber müssen sich die Tiere dann selbst ernähren und das Jagen auf den Fisch erlernen.
Seehunde sind im Wasser sehr neugierig und nähern sich dabei auch Badegästen bis auf wenige Zentimeter, tauchen unter dem Schwimmer durch oder zeigen spielerisch Ihr Können. Da heißt es dann immer ruhig Blut, passiert ist dabei noch nie etwas. An Land sind Seehunde allerdings wesentlich scheuer als die Kegelrobben und ergreifen sehr oft schnell die Flucht in die Nordsee.

Junger Seehund nach der Geburt - Foto vom Juni am Südstrand der Düne