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Der Priel bei Sahlenburg - erstes Hinderniss auf dem Weg nach Neuwerk
Bei Prielen handelt es sich um Strömungsrinnen im Watt die auch bei Niedrigwasser nie trocken fallen. Tiere die Trockenheit nicht überstehen würden finden daher in diesen Wasserläufen einen sicheren Rückzugsraum. Bei Ihrer Wanderung können Sie daher dort diverse Wattbewohner häufig antreffen und bei klarem Wasser auch gut beobachten.
Wattbewohner - er kann sich durchaus gegen unliebsame Kontakte wehren
Starten Sie bei Ihrer Wanderung von Sahlenburg aus haben Sie nach ca. 15 Minuten die erste und auch gleichzeitig schwierigste Durchquerung eines Prieles vor sich. Um diesen Weg als begehbar zu erhalten wurde hier die Strömungsrinne mit Steinen aufgeschüttet und Pfählen markiert.
Und genau an dieser Stelle gibt es oft einen regelrechten Stau von Wattwagen, Fussgängern und Pferdekolonnen die nur ein Ziel kennen, möglichst schnell nach Neuwerk.
Als Wanderer ist daher in der hektischen Zeit durchaus etwas Muße gefragt, einfach etwas zur Seite treten und die Pferde können passieren, lassen Sie sich blos nicht hetzen denn den Wettlauf können Sie nicht gewinnen.
Wattwagen, Reiter, Traktoren und Fußgänger haben hier nur ein Ziel - Die Insel Neuwerk
Die aufgeschütteten Steine lassen sich eigentlich relativ gut begehen da diese in der Wegrinne selbst weniger kantig sind, zum Rand des Prieles hin handelt es sich allerdings um weniger gemütliche “ Klamotten “ und Barfuß ist hier wirklich nicht anzuraten. Das Wasser ist hier zwar recht klar dafür herrscht aber auch eine relativ starke Strömung so dass man auch nicht immer genau sieht wohin der nächste Schritt geht. Daher ist ein gemächliches Tempo durchaus angebracht und taucht hinter Ihnen irgendein Gefährt oder Reiter auf, einfach passieren lassen.
Der Priel selbst ähnelt eher einem kleinen Fluß mit flachem Wasserfall was beim Näherkommen durchaus auch hörbar ist. Die Strömungsrichtung geht hier Richtung Weser und nicht zur Elbe. Bei den folgenden Prielen auf dem Weg nach Neuwerk ändert sich das, diese entwässern tatsächlich zur Elbe hin.
Nach der kleinen Staustufe bietet der Sahlenburger Priel eine breite und anscheinend ungefährlich Wasserfläche, sogar Baden scheint bei Ebbe hier ideal zu sein. Lassen Sie sich davon nicht täuschen, je nach Wasserstand kann es relativ tief werden und Wanderer die glauben hier dem Steindamm bequem ausweichen zu können erleben oft eine tolle Überraschung. Versuchen Sie auf keinen Fall den Priel zu Durchschwimmen, das bedeutet Lebensgefahr, auch geübte Reiter sind hier mit ihren Pferden schon gescheitert.
Durch den Priel auf eigenen Pfaden kann sehr schnell schiefgehen
Gehen Sie doch einfach nur so mal in Sahlenburg in`s Watt ohne nach Neuwerk wandern zu wollen können Sie den Priel bei Niedrigwasser fast völlig trocken fallen sehen, wozu also die Aufregung, dann ist es doch einfach zu passieren, oder nicht ?
Im Prinzip ist das richtig, nur, Neuwerk erreichen Sie dann zu Fuß nicht mehr denn bereits kurze Zeit nach dem Niedrigwasser werden grosse Teile des Watts vom anrückenden Wasser überflutet. Für Wattwagen die jetzt noch nach Neuwerk aufbrechen keinerlei Problem, für Sie blieb dann nach kurzer Wanderzeit allerdings nur noch mit Glück einer der Rettungstürme.
Beachten Sie daher immer die an den Strandzugängen aushängenden Wattwanderzeiten. Lieber etwas früher losmarschieren und kurze Zeit am Priel in Wartestellung verbringen, zu spät ist ein extrem hohes Risiko und das Meer gewinnt immer.
Fast trocken gefallener Priel - bequem für Rückkehrer von Neuwerk
Alle weiteren Priele nach Neuwerk haben dagegen einen Sand bzw. Schlickboden und lassen sich relativ problemlos durchwaten. Gerade in den Sommermonaten haben die Wassertemperaturen dort eher einen Badewannen Charakter so dass man die Durchquerung als sehr angenehm empfindet. Das Wasser ist dabei teilweise sogar recht klar gefolgt von oft schnellem Wechsel zu trüber “ Suppe”. Hier helfen wieder die empfohlenen Wattschuhe vor Fehltritten auf was auch immer.
Weitläufiger Priel mit relativ flachem Wasser im Frühjahr
Prielwasser im Sommer, läd regelrecht zu einem Bad ein
Auch bei den Möwen sind gerade die sehr flachen Stellen im Priel sehr beliebt